Im Automobilbereich gilt Toyota als Pionier und Innovationsführer bei alternativen Antrieben in den Bereichen der Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellentechnologie. Der weltweit erste Brennstoffzellen-PKW – Toyota Mirai – wird seit 2014 produziert. Noch in diesem Jahr wird in Europa die zweite Generation der Limousine auf den Markt kommen. In Deutschland gewinnt die Brennstoffzellentechnologie immer mehr an Bedeutung. Im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie treiben verschiedene Bundesministerien die Entwicklung voran. Der flexible Energieträger ist unverzichtbar für die Energiewende und wurde von der Bundesregierung gar als Zukunftstechnologie von höchster Bedeutung bezeichnet. Um den Aufbau einer international wettbewerbsfähigen Wasserstoffwirtschaft zu fördern, stellt der Bund neun Milliarden Euro an Fördergeldern bereit. Die Aufbruchstimmung kommt auch in der Verkehrs- und Logistikbranche an. Doch während die Nutzfahrzeugbranche für den Gütertransport auf der Straße in Europa weitgehend noch in der Entwicklungsphase steckt, ist die Brennstoffzellentechnologie für Flurförderzeuge bereits im Einsatz.
Die Brennstoffzelle wandelt Wasserstoff mithilfe von Luftsauerstoff zu Wasser um. Während dieser chemischen Reaktion wird elektrische Energie freigesetzt, die Elektromotoren antreibt. Herzstück des Wasserstoffantriebs für Flurförderzeuge ist das Brennstoffzellensystem, bestehend aus dem Brennstoffzellen-Stack, dem Wasserstofftank (350 bar), einem Energiespeicher in Form einer kleineren Lithium- Ionen-Batterie und dem Lüfter. Die Batterie dient dazu, nicht benötigte oder durch Rekuperation gewonnene Energie zwischenzuspeichern und diese bei Lastspitzen schnell wieder verfügbar zu machen. Das in einen Gussrahmen von der Größe einer klassischen Blei-Säure- Batterie konzipierte System lässt sich relativ einfach und mit geringen Modifizierungen in einen herkömmlichen Elektrostapler einbauen. In den USA hat Toyota Material Handling mit seinen Tochterunternehmen bereits Projekte mit bis zu 500 Geräten realisiert. Zu den Anwendern zählen Unternehmen der Lebensmittelindustrie, der Automobilindustrie, des Versand-Handels und der Logistik sowie Flughäfen und Häfen. Aber auch bei Kunden in Frankreich, Norwegen und Finnland werden schon Flurförderzeugflotten mit Wasserstoff betrieben. Bereits seit Jahren sammelt Toyota Material Handling in den eigenen Fertigungsstätten in Japan und Italien praktische Erfahrungen mit der Brennstoffzellentechnologie. Das Werk für Hubgerüste im italienischen Ferrara dient als Pilotanlage. Hier werden wichtige Erkenntnisse für Kundenprojekte gewonnen – sowohl aus Praxistests mit der eigenen Wasserstoff-Staplerflotte als auch aus der Zusammenarbeit mit Partnern bei der Planung und dem bedarfsgerechten Aufbau der Wasserstoff-Infrastruktur. Günstige Rahmenbedingungen Der aktuelle Aufschwung von Brennstoffzellenanwendungen auch in anderen Industriezweigen – allen voran im Nutzfahrzeugsegment – wird in Deutschland und Europa einen Anstoß für den Ausbau der Wasserstoff- Infrastruktur bewirken und den Preis für Wasserstoff und damit die Betriebskosten für Brennstoffzellenstapler weiter senken. Dazu entwickeln Energieversorger aktuell verschiedene Lösungen, um Wasserstoff zu transportieren und zu lagern oder vor Ort aus regenerativer Energie zu erzeugen. Zusätzlich fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMWi) im Rahmen des „Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ Unternehmen, um den Ausbau der Flotten mit Wasserstoffantrieb und der Betankungsinfrastruktur voranzutreiben. Wasserstoff wird immer günstiger Während die Stromkosten in Deutschland kontinuierlich steigen, fällt der Preis für Wasserstoff mit den zunehmenden Produktionsmengen auch durch öffentlich geförderte grüne Wasserstoffprojekte. Dazu kommt, je größer die Brennstoffzellenflotte und je mehr Betriebsstunden pro Gerät, desto besser verteilen sich die Investitionen in die Wasserstoff-Infrastruktur und die Kosten für deren regelmäßige Wartungen. Somit trägt eine große Flotte mit einer hohen Auslastung zu einer schnelleren Amortisation der Kosten bei. Toyota Material Handling Deutschland bietet als Projektplanungs- und Realisierungspartner nicht nur das breiteste Portfolio an Flurförderzeugen, sondern verfügt über zahlreiche Projekterfahrungen und ein Netzwerk an kompetenten Planern, Gutachtern und Lieferanten für die Wasserstoff- Infrastruktur. Hauptsitz in Isernhagen In Isernhagen bei Hannover hat die deutsche Marketing- und Vertriebsorganisation von Toyota Material Handling ihren Hauptsitz. Die Flurförderzeuge aus europäischer Produktion – mit Werken in Frankreich, Italien und Schweden – werden hier angeliefert und in der eigenen Werkstatt für den deutschen Markt aufbereitet. Bereits 90 Prozent des Staplerportfolios von Toyota Material Handling ist mit Brennstoffzellen-Technologie erhältlich. Das Thema Wasserstoff gewinnt auch in der Region Hannover zunehmend an Bedeutung. Für den Automobilbereich bieten derzeit zwei Tankstellen in Hannover die Betankung mit Wasserstoff an. Grund genug, dass Toyota Material Handling die Dienstwagen-Flotte mit dem neuen Toyota Mirai der zweiten Generation erweitert. Brennstoffzellen- Stapler kann das Unternehmen bei der JA Gastechnology GmbH in Kleinburgwedel auftanken. Schneller Tankvorgang Ein Vorteil der Antriebstechnologie wird dabei schnell deutlich: Der Tankvorgang mit Wasserstoff dauert lediglich zwei Minuten. Damit stehen die Stapler nahezu ununterbrochen für ihren Einsatz in den Werkhallen zur Verfügung. 1.300 Mitarbeiter im Einsatz Die Toyota Material Handling Deutschland GmbH (TMHDE) ist ein Unternehmen des weltweit größten Flurförderzeug-Herstellers Toyota Industries Corporation (TICO). TMHDE. Im April 2007 ist das Unternehmen aus dem Zusammenschluss von Toyota Gabelstapler Deutschland und BT Deutschland hervorgegangen. Toyota bietet über einen dualen Vertrieb mit 15 Händlern, sechs Toyota Stapler Centern und zehn weiteren Niederlassungen Flurförderzeuge, intralogistische Lösungen sowie alle produktbezogenen Dienstleistungen an. Das Spektrum reicht vom Handhubwagen über Routenzugsysteme und Gabelstapler aller Antriebsarten bis zu automatisierten Lösungen. Inklusive des Händlernetzwerks arbeiten zurzeit über 1.300 Mitarbeiter für das Unternehmen.